RISE

Forschung auf dem Gebiet der Umformung nachhaltiger Verbundwerkstoffe
Die servohydraulische Presse von AP&T dient als Herzstück der neuen Testanlage für die Herstellung von Komponenten aus nachhaltigen Verbundwerkstoffen, die RISE zurzeit im schwedischen Piteå baut.

Die servo­hydraulische Presse von AP&T bildet das Herz­stück des Prüf­stands zum Testen von Fertigungs­technologien für die Her­stellung von Komponenten aus nach­haltigen Verbund­werkstoffen 

Im nord­schwedischen Piteå baut das schwedische Forschungs­institut RISE eine innovative Test­anlage, in der Fertigungs­technologien für die Her­stellung von Komponenten aus nach­haltigen Verbund­werkstoffen getestet werden sollen.  Der Prüf­stand bei RISE bietet neue Möglich­keiten der Prüfung, Ent­wicklung und Demonstration nach­haltiger Werk­stoffe, Technologien und Fertigungs­prozesse für die Zukunft.  Sein Herz­stück ist eine servo­hydraulische Presse von AP&T. 

Durch den Prüf­stand, der im April eingeweiht werden soll, stehen Forschern und Unter­nehmen nun weit mehr Möglich­keiten der Prüfung, Ent­wicklung und Demonstration nach­haltiger Werk­stoffe, Technologien und Fertigungs­prozesse für die Zukunft zur Verfügung.  Das ist nicht zuletzt für die Automobil­industrie von Bedeutung, wo der ver­stärkte Einsatz von Verbund­werkstoffen zu leichteren, energie­effizienteren Fahr­zeugen mit geringeren Klima­folgen beiträgt. 

„Für den Über­gang hin zu einer nach­haltigeren Gesell­schaft ist es unverzicht­bar, Werk­stoffe und Produktions­verfahren zu erforschen, welche die Klima- und Umwelt­folgen reduzieren können. Seitens der Industrie besteht ein großes Interesse an voll­ständig oder teil­weise bio­basierten Verbund­werkstoffen. In der neuen Anlage wird es uns möglich sein, Tests nicht nur in einer Laborumgebung durch­zuführen, sondern auch im größeren Maßstab in einer realistischen Produktions­umgebung, was den Weg für eine raschere industrielle Nutzung ebnet“, erklärt Ingrid Bergqvist, Vice President Polymers and Composites von RISE.

Einer der Gründe, warum RISE sich für die servo­hydraulische Presse von AP&T ent­schieden hat, ist, dass es sich hierbei um eine aus­gereifte kommerziell nutz­bare Lösung handelt, die bereits in vielen Fertigungs­anlagen bei Kunden im Einsatz ist. Doch das ist nicht der einzige Grund. 

„Allem voran bietet die servo­hydraulische Presse ein hohes Maß an Flexibilität, was beim Testen vieler ver­schiedener Werk­stoffe und Anwendungen ein wichtiger Aspekt ist. Der Nach­haltigkeits­aspekt, insbesondere ihr niedriger Energie­verbrauch, fielen bei der Auftrags­vergabe ebenfalls stark ins Gewicht. Wir stellen an unsere Zulieferer hohe Anforderungen in Bezug auf die Nach­haltig­keit und AP&T vertritt in allen Bereichen eine vorbildliche nach­haltigkeits­orientierte Haltung. Der Umstand, dass die Presse von einem digitalen Zwilling gesteuert zu werden, ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Im Wesentlichen bedeutet dies, dass die Anlage unabhängig vom physischen Standort des Bedieners betrieben werden kann“, führt Bergqvist weiter aus. 

Für AP&T ist der RISE Auftrag eine weitere Bestätigung, dass das Unter­nehmen zukunfts­fähige Technologie­lösungen entwickelt.

„Die Merkmale, die unsere servo­hydraulische Presse von konventioneller Technologie abheben, kommen hier voll zum Tragen. Die Möglichkeit, den gesamten Umform­prozess mit einem hohen Grad an Präzision zu variieren, zu steuern und zu über­wachen (selbst aus der Ferne), ist genau das, was Forscher und die Industrie anstreben. Und da der Aspekt der Nach­haltig­keit zunehmend an Dynamik gewinnt, werden der niedrige Energie­verbrauch und andere Umwelt­vorteile der Presse zu einem immer wichtigeren Verkaufs­argument“, so Mikael Karlsson, Manager of Development of Press Products bei AP&T. 

Von der Zusammen­arbeit selbst, in deren Rahmen praktisch die gesamte Test­anlage virtuell gebaut wurde, profitieren beide Parteien.

„Unser konstanter Wissens­austausch hat uns vorangebracht. Nicht zuletzt haben wir viel über Verbund­werk­stoffe gelernt, was uns den Weg für die Zusammen­arbeit mit neuen Kunden ebnen kann. Und sobald die Presse installiert ist, steht sie uns für weitere Ent­wicklungen und Demonstrationen zur Verfügung. Wir befinden uns nun in der Phase der Fein­abstimmung und Über­prüfung der Funktionen in Erwartung der end­gültigen Freigabe im Dezember. Die Installation ist für März vorgesehen. Wir können es kaum erwarten“, sagt Dr. Christian Koroschetz, der CTO von AP&T.

November 2020

Mikael Karlsson, Manager of Development of Press Products, und Dr. Christian Koroschetz, CTO, beide von AP&T, im Gespräch mit Pernilla Walkenström, Senior Vice President Materials and Production von RISE, und Ingrid Bergqvist, Vice President Polymers and Composites von RISE.

Fakten zur servohydraulischen Presse von AP&T

Technologie und Funktionalität: Servo­motoren statt Regel­ventilen, geschlossener Regel­kreis, Energie­rückgewinnung bei Ver­zögerung, Speicherung von kinetischer Energie, aktive Parallelitäts­haltung, Synchronisierung mit Automatisierung.

Vorteile: Robuster Prozess, hohe Präzision und Wiederhol­barkeit, parallele Bewegung des obersten Werkzeug­teils, selbst bei ungleich­mäßiger Ver­teilung, schnelle Beschleunigung und Ver­zögerung – kurze Zyklus­zeiten und hohe Produktions­kapazität; 40 – 70 % geringerer Energie­verbrauch je Produkt. 

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